Schutzmasken aus Bio-Cellulose - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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26.06.2020

Schutzmasken aus Bio-Cellulose

Kurz & Knapp
  • Das Bio-Designteam Elizabeth Bridges und Garrett Benisch aus New York hat eine biologisch abbaubare Schutzmaske entwickelt.
  • Der Mund-Nasen-Schutz wird aus einem Bakterium in Verbindung mit Wasser, Tee und Zucker hergestellt.
  • Die nachhaltigen Alternativen zu Einwegmasken sind transparent und bieten deshalb auch Gehörlosen, die auf das Lippenlesen angewiesen sind, einen großen Mehrwert.

Zero-Plastic-Alternative im Bio-Design

Längst ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung – zum Beispiel beim Einkaufen oder Bahnfahren – zum Alltag geworden. Und das ist gut so, kann sie uns und andere doch vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus schützen. Denn sie sorgt unter anderem dafür, dass Speicheltröpfchen zu einem Teil abgefangen werden und Personen sich mit ungewaschenen Händen weniger an Nase und Mund fassen.

Während zahlreiche Personen und Unternehmen in Deutschland seit Wochen und Monaten nachhaltige Stoffmasken nähen, sind jedoch auch Einwegmasken stark gefragt. Und die produzieren nicht nur viel Müll, sondern werden auch oft einfach in der Umwelt entsorgt. Da sie sich nicht ohne Weiteres zersetzen können, stellen diese Masken eine große Gefahr für die Natur dar.

Abhilfe durch abbaubares Material

Die Designerin Elizabeth Bridges und der Designer Garret Benisch aus New York haben nun eine Schutzmaske aus dem Bakterium Acetobacter xylinum entwickelt, das Cellulose – den häufigsten Bio-Kunststoff der Welt – herstellen kann. Vermehren sich die Bakterien in einer Lösung aus Wasser, Tee und Zucker, entsteht nach wenigen Wochen eine dünne Celluloseschicht. Diese kann zu einem Mund-Nasen-Schutz verarbeitet werden. Die Maske ist biologisch abbaubar und kann deshalb ganz einfach nach dem Verwenden im Biomüll entsorgt werden. Und auch für Gehörlose hat die Maske einen großen Vorteil: Sie ist durchsichtig und macht das Lippenlesen im Vergleich zu normalen Schutzmasken aus Stoff wieder möglich.
 

Biomaterialien haben großes Potential

Das New-Yorker-Designteam hat mit seinem Experiment gezeigt, dass nachhaltige Materialien großes Potential haben – nicht nur für die Produktion von Schutzmasken. „Der Zweck dieses Projekts war nicht die Entwicklung und der Vertrieb von Masken, sondern die Frage, ob wir so knapp an Schutzausrüstung wären, wenn wir in dem Maße in Biomaterialien investiert hätten, wie wir in Kunststoffe investiert haben“, so Benisch.