Deutscher Nachhaltigkeitspreis für Ioopsai - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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10.12.2020

Deutscher Nachhaltigkeitspreis für Ioopsai

Kurz & Knapp
  • Das Bundesforschungsministerium hat in diesem Jahr den Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung zum Thema Urbane Bioökonomie ausgelobt. Drei Ideen standen im Finale.
  • Der Gewinner wurde am 4. Dezember beim Deutschen Nachhaltigkeitspreises gekürt. Hier überzeugte das loopsai-Team der Uni Bremen mit einer intelligenten Lösung für die Kreislaufwirtschaft.
  • Mithilfe der KI-basierten Software loopsai sollen Stoffkreisläufe von Unternehmen vernetzt werden, damit Ressourcen einspart werden können. Bei der Pilzzucht auf Kaffeesatz wird das System derzeit erprobt.

Software zur Kreislaufwirtschaft gewinnt Forschungspreis

Ideen zur urbanen Bioökonomie standen im Fokus des diesjährigen Deutschen Nachhaltigkeitspreise Forschung, der am 4. Dezember online verliehen wurde. Sieger des Wettbewerbs ist das Entwicklerteam von loopsai. Die Bremer punkteten mit einer KI-basierten Software, die Stoffkreisläufe von Unternehmen vernetzt.

Mit dem Ziel, das Leben in Städten lebenswerter zu machen, hatte das Bundesforschungsministerium den diesjährigen Deutschen Nachhaltigkeitspreis Forschung zum Thema Urbane Bioökonomie ausgelobt. Drei Ideen schafften es nach einem Makeathon ins Finale des Deutschen Nachhaltigkeitspreises. Die Gewinner wurden am 4. Dezember in Düsseldorf nun online gekürt. Sieger des Ideenwettbewerbs ist das Projekt loopsai. Ein Team um Thorsten Kluß von der Universität Bremen überzeugte hier mit der Open-Source-Software loopsai, die Stoffkreisläufe von Unternehmen intelligent vernetzt. „So könnten nicht nur Angebot und Nachfrage besser bedient, sondern auch wertvolle Ressourcen eingespart und Transportwege verkürzt werden“, so die Begründung der Jury.

Mit Kreisläufen alle Stoffe weiter nutzen

Gerade in Städten sammeln sich zahlreiche Roh- und Reststoffe an. Insbesondere bei der Herstellung von Lebensmitteln bleiben viele wertvolle Stoffe auf der Strecke. Mithilfe der KI loopsai könnte sich das ändern. Sie soll helfen, Betriebe automatisch in Stoffkreisläufen anzuordnen und Vorschläge machen, wer den Müll von anderen gegebenenfalls als Rohstoff für sich verwenden kann. Die Software erzeugt hierfür einen sogenannten digitalen Zwilling für die Unternehmen und ermittelt ihre Bedürfnisse. „Wir wollen einen Kreislauf ermöglichen, in dem jeder Stoff weiterverwertet werden kann. Das spart Ressourcen, Geld und entlastet die Müllentsorgung“, so Kluß. Die Software wird bereits in einer urbanen Farm erprobt.

KI mit Daten aus Pilzzucht füttern

In einem angemieteten Bunker in Hamburg werden Speisepilze auf Kaffeesatz gezüchtet, um die Software zu testen. Die Reste der Pilzherstellung dienen gleichfalls Insekten als Nahrungsgrundlage. „Was die Insekten dann übriglassen, kann in einer Biogasanlage genutzt werden, um Methan zum Heizen oder Kochen herzustellen.

Als Rest bleibt ein hochwertiger Dünger, der wiederrum für den Anbau von Pflanzen genutzt werden kann“, erklärt Kluß. Im Reallabor lernen nicht nur die Forschenden dazu. Hier sollen vor allem die nötigen Daten für die KI gesammelt werden und aufzeigen, welche Betriebe in einer Region noch fehlen oder ob politisch nachgesteuert werden muss, um diese Art Kreislaufwirtschaft zu vereinfachen.

 

In Kooperation mit bioökonomie.de

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