Am neu gegründeten Laubholz-Technikum wollen Forschende der Universität Hohenheim mithilfe von Bakterien Biotenside aus Abfallhölzern von Laubbäumen erzeugen. Die biotechnologisch hergestellten Tenside könnten Tenside auf Erdöl- oder Palmölbasis in Alltagsprodukten ersetzen.
Tenside sind ein unsichtbarer Begleiter im Alltag. Diese Substanzen sind im Spül- und Waschmittel genauso enthalten wie in Körperpflegeprodukten, Arznei- und Pflanzenschutzmitteln. Tensidmoleküle setzen sich sowohl aus wasser- als auch fettlöslichen Bestandteilen zusammen und eignen sich daher sehr gut dafür, Verschmutzungen aufzulösen. Ein Großteil der Tenside wird petrochemisch hergestellt, aber es werden auch Fette und Öle aus Palmenkernen oder Kokospflanzen als Rohstoffe für die Tensidproduktion eingesetzt.
Am neu gegründeten Laubholz-Technikum in Lenningen bei Stuttgart wollen Forschende der Universität Hohenheim gemeinsam mit Partnern die begehrten Stoffe nun biotechnologisch mithilfe von Bakterien aus Pflanzenreststoffen produzieren. Hölzer von Laubbäumen wie der Buche, die zur Holzverarbeitung nicht geeignet sind, sollen am Forschungscampus zu industriereifen Produkten verarbeitet werden.