Eine erfolgreiche regionale Diversifizierung ist jedoch alles andere als einfach. Sie hängt wesentlich von den vorhandenen Kompetenzen und Fähigkeiten in den Regionen ab. Im Einklang mit der europaweit verfolgten Strategie der „Intelligenten Spezialisierung“ haben somit nicht alle Regionen auch die gleichen Chancen, die gleichen technologischen bzw. industriellen Schwerpunkte zu etablieren. Bedeutet dies aber nun, dass nur wirtschaftlich starke und bereits in „grünen“ Sektoren spezialisierte Regionen einen nachhaltigen Strukturwandel auch erfolgreich meistern können?
Die Antwortet lautet: Nein. Im Gegenteil, auch strukturschwächere und in ökologischen Sektoren nicht spezialisierte Regionen können einen Wandel hin zur Bioökonomie einleiten. Sie sollten auf bestehende Kompetenzen aufbauen und diese mit neuem, ggf. verwandtem, Wissen aus nachhaltigen Bereichen kombinieren. Auch aus gesellschaftlicher Sicht ist ein möglichst breiter Wandel hin zur Bioökonomie erstrebenswert, um so bereits vorhandene (regionale) Ungleichheiten nicht zu manifestieren und/oder neue (regionale) Ungleichheiten zu schaffen. Auf Grund der oftmals jahrzehntelangen Bedeutung einzelner Industrien ist solch eine Transformation in diesen Regionen jedoch oft auch mit gesellschaftlichen Widerständen verbunden. Neben einer klaren und offen kommunizierten Strategie bedarf es daher ausreichender finanzieller Mittel. Ein aktuelles Beispiel ist etwa das Bundesprogramm STARK („Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftstandorten“), das darauf abzielt, den nachhaltigen Transformationsprozess in den Kohleregionen durch Zuwendungen zu unterstützen.