Unter dem Dach der BMBF-Forschungsförderung „Agrarsysteme der Zukunft“ beschäftigen sich die Universitäten Hohenheim und Göttingen sowie das Julius-Kühn-Institut mit der Entwicklung und Analyse derartiger NOcsPS-Anbausysteme (Landwirtschaft 4.0 ohne chemisch-synthetischen Pflanzenschutz), auch im Vergleich zu anderen Anbausystemen. Dieser Abgleich erfolgt in vielen Versuchen auf Parzellen-, Feld-, Betriebs- und Landschaftsebene sowie aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Perspektive. Dabei wird der Verbund von vielen Unternehmen aus den Bereich der Produktion und Verarbeitung sowie der Beratung unterstützt, so dass NOcsPS-Anbausysteme als Zusammenspiel von innovativen agronomischen (ackerbautechnischen) sowie weiteren technischen Maßnahmen aus z. B. Sensorik und Robotik entwickelt werden können.
Sie stellen innovative Anbausysteme dar, die den konventionellen und ökologischen Landbau mit guten Ernten und Produktqualitäten bei positiven ökologischen Wirkungen effektiv ergänzen können. Damit könnte auch die Spannung der Märkte zwischen konventionellem und ökologischem Landbau aufgebrochen werden.
Landwirtschaft 4.0 ohne chemisch-synthetischen Pflanzenschutz steht also zum einen für einen eigenständigen Weg eines Anbau- bzw. Ackerbausystems. Zum anderes öffnet es die Möglichkeit, den ökologischen Landbau hinsichtlich alternativer Düngungsstrategien und Kulturmaßnahmen sowie den konventionellen Landbau in Richtung Reduzierung des chemisch-synthetischen Pflanzenschutzes mit optimierter Düngung zu inspirieren.
Die Ergänzung bzw. Vielfalt dieser Anbausysteme hat das Potenzial, die Nachhaltigkeit bioökonomischer Wertschöpfungsketten zu erhöhen, weil weniger Wirkstoffe in die Umwelt gelangen und die Artenvielfalt erhöht werden kann, bei ausreichend hohen Ernten.