Die Landwirtschaft entwickelt sich immer mehr zu einer Hightech-Branche. Biogasanlagen sind längst auf vielen Höfen etabliert. Weshalb also sollte nicht auch die Aufwertung biogener Reststoffe zu Basischemikalien direkt vor Ort erfolgen? Forschende erproben dazu nun ein für Bauernhöfe optimiertes Bioraffineriekonzept.
Biomasse dort verwerten, wo sie anfällt: Das ist das Ziel einer Kooperation der Universität Hohenheim mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT). In einem Modellprojekt wollen die Forschungseinrichtungen einen Bauernhof mit einer kleinen Bioraffinerie kombinieren und so Nachhaltigkeit und Profitabilität der Landwirtschaft optimieren.
Eine solche Bioraffinerie könnte in der Zukunft auf zahlreichen Bauernhöfen pflanzliche Reststoffe und Nebenprodukte der Landwirtschaft aufwerten zu Basischemikalien für Biokunststoffe und Biokraftstoffe, ohne in Konkurrenz zur Nahrungsproduktion zu treten. „Im Wesentlichen geht es um eine vielseitige Kombination von chemisch-physikalischen Verfahrenstechniken mit biologischen und biotechnologischen Prozessen“, erläutert Nicolaus Dahmen vom KIT.