Umfrage: Bioökonomie-Forschung in Deutschland wächst - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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27.04.2021

Umfrage: Bioökonomie-Forschung in Deutschland wächst

Kurz & Knapp
  • Die Informationsplattform bioökonomie.de hat auf Basis einer Umfrage aktuelle Zahlen zur Bioökonomie-Forschung in Deutschland veröffentlicht.
  • Die Umfrage unter mehr als 823 Forschungseinrichtungen, die zum Thema biobasiertes Wirtschaften forschen, offenbart Forschungsschwerpunkte, Anwendungsbereiche sowie Zahlen zu Budgets und Mitarbeitenden.
  • Insgesamt ist die Zahl der Beschäftigten und die der verfügbaren Mittel angestiegen. Thematisch dominieren die Agrarforschung und die Biodiversitätsforschung die Aktivitäten der Institute, gefolgt von Biotechnologie und Verfahrenstechnik.

Die Ergebnisse der Forschungsumfrage 2021 von bioökonomie.de

Immer mehr Forschungseinrichtungen in Deutschland beschäftigen sich mit Bioökonomie. Das offenbart die mittlerweile dritte Forschungsumfrage der Informationsplattform bioökonomie.de. Von 823 angeschriebenen hiesigen Instituten mit Bioökonomie-Aktivitäten machten 357 Angaben zu ihren inhaltlichen Schwerpunkten, zur Rohstoffbasis, zum Forschungsbudget und zur Zahl der Mitarbeitenden.

Bereits zum dritten Mal nach 2016 und 2018 hat bioökonomie.de im Auftrag des Bundesforschungsministeriums eine Erhebung unter deutschen Forschungseinrichtungen durchgeführt, um die Struktur der Forschungslandschaft zur Bioökonomie zu ermitteln.

Gegenüber 2016 ist die Zahl der recherchierten Forschungseinrichtungen, die hierzulande zur Bioökonomie arbeiten, demnach bis Ende 2020 um 10,5% auf 823 gestiegen. Sie wurden von November 2020 bis Januar 2021 für die Umfrage angeschrieben, 357 von ihnen haben die Fragen beantwortet. In diesen Instituten arbeiten derzeit 44.200 Personen, das Budget liegt bei 2,78 Milliarden Euro – pro Institut damit vergleichbar wie 2018. Drittmitteln kam dabei mit mehr als 70% große Bedeutung zu.

Fokus noch stark bei Primärrohstoffen

Die Forschungsaktivitäten verteilen sich dabei breit auf Universitäten, Fachhochschulen, Institutsforschung und außeruniversitäre Forschung. Von den 357 Rückmeldungen kamen 169 von universitären Forschungseinrichtungen, 57 aus der Ressortforschung, 88 Fragebögen wurden von außeruniversitären Forschungsinstituten und 43 von Fachhochschulen beantwortet. Damit beteiligten sich fast 60% der angeschriebenen außeruniversitären Institute und Ressortforschungsinstitute, 44% der Fachhochschulen sowie 35% der angefragten universitären Institute an der Umfrage.

Auffällig ist, dass der Kreislaufwirtschaftsgedanke offenbar noch nicht weitreichend im Fokus steht: 42% der Institute forschen ausschließlich an Primärrohstoffen, während lediglich 15% ausschließlich mit Sekundärrohstoffen arbeiten. Immerhin 43% widmen sich beiden Rohstoffarten.

Große Anwendungsnähe bei den Vorhaben

Den Schwerpunkt der Primärrohstoffen bilden weiterhin Pflanzen, an denen zwei Drittel der Institute forschen. „Pflanzen“ umfasst hierbei auch zu 40% Holz und zu 21% Algen. Rund ein Drittel der Einrichtungen arbeiten mit Mikroorganismen, etwa ein Viertel mit Tieren. Jedes sechste Institut forscht an Pilzen.

Bei den Disziplinen dominiert weiter die Agrarforschung (48%). Neu auf Platz zwei ist die Biodiversitätsforschung (38%), gefolgt von Biotechnologie/Systembiologie (37%) und der Prozess-/Verfahrenstechnik (31%). Ähnlich sieht es bei den potenziellen Anwendungen aus, die die meisten Forschenden fest im Blick haben: Land- und Forstwirtschaft (58%) dominieren, gefolgt von Ernährung (42%), Chemie (32%) und Energie (31%).

Die überwiegende Mehrheit der Antwortenden sieht bereits einen konkreten industriellen Nutzen in ihren Arbeiten – an oberster Stelle die Land- und Forstwirtschaft (58%) genannt, gefolgt von der Ernährungswirtschaft (41,7%).

 

In Kooperation mit bioökonomie.de

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