Forschende haben einen Prozess entwickelt, um bioaktive Enzyme trotz deren Hitzeempfindlichkeit in Kunststoffe einzubetten. Damit könnten beispielsweise Rohre davor geschützt werden, durch biologische Rückstände oder Bewuchs zu verstopfen. Das Verfahren funktioniert für fossile wie für biobasierte Kunststoffe.
Enzyme sind wahre Wundermaschinen der lebenden Zelle. Unter den Biomolekülen sind zahlreiche, die sich der Mensch gern technisch zu Nutze machen würde. So können die bioaktiven Moleküle beispielsweise Verschmutzungen reinigen oder Schimmelpilze fernhalten. Ein Ziel ist es daher, derartige Enzyme auf Materialoberflächen aufzubringen. Oftmals scheitert das jedoch an den Herstellungsprozessen, denn Enzyme vertragen keine hohen Temperaturen.
Im Forschungsprojekt „Biofunktionalisierte Materialien und (Glyko)Biotechnologie“ entwickeln Forschende vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP) nun eine Technik, mittels derer Enzyme auf Kunststoffen gebunden oder darin eingearbeitet werden können, obwohl der Prozess dazu mehr als 100 Grad Celsius erfordert. Gefördert wird das Vorhaben vom Brandenburgischen Forschungsministerium.