Die Bioökonomie wird häufig als Chance für insbesondere ländliche Regionen gesehen. Bisher noch oft unterschätzt ist allerdings das Potential, welches die Bioökonomie auf Basis von Rest- und Abfallstoffen in einem Ballungsraum in sich bergen kann. Dabei ist dieses Potential beträchtlich: Allein in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main fallen 900.000 t Bioabfall im Jahr an. Bioabfälle sind – zusammen mit Klärschlamm – die bedeutendsten Abfallströme jedes großen Ballungsraumes. Diese werden derzeit jedoch bestenfalls kompostiert, auf Agrarflächen ausgebracht, energetisch verwertet oder aber gar nicht verwertet. Das in Biogasanlagen entstehende CO₂ geht ungenutzt in die Atmosphäre. Dabei können biobasierte Rest- und Abfallstoffe im Sinne einer modernen Kreislaufwirtschaft weiterverwertet und als Rohstoff für eine Vielzahl von Sektoren dienen.
Der Innovationsraum “Bioökonomie im Ballungsraum” – kurz “BioBall” – hat sich daher zum Ziel gesetzt, in der Metropolregion anfallende biobasierte Reststoffe für eine stoffliche Nutzung zu erschließen und somit einen Beitrag für eine kreislauforientierte Bioökonomie zu leisten.
Neue Verfahren können dabei auf vielerlei Ebenen von Vorteil sein: Rohstoffe werden so effizient wie möglich genutzt und es werden neue, regionale Wertschöpfungsketten aufgebaut, die zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung und dem Klimaschutz beitragen . So können langfristig regionale Standortvorteile sowie Entwicklungsperspektiven für die Zukunft geschaffen werden.