Die industrielle Herstellung der meisten Produkte und auch der Großteil an Kraftstoffen basiert momentan noch immer auf fossilen Rohstoffen. Eine Abkehr von dieser Erdöl-basierten Ökonomie ist unausweichlich, stellt aber die gesamte produzierende Industrie vor enorme Herausforderungen.
Eine mögliche Basischemikalie, die an die Stelle von Erdöl treten könnte, ist Methanol, ein Alkohol mit nur einem Kohlenstoffatom. Solch eine Methanol-Ökonomie wird seit langem diskutiert und es gibt gute Argumente für dieses Konzept. So ist Methanol als Flüssigkeit einfach handhabbar und mit einer Jahresproduktion von weltweit ca. 80 Millionen Tonnen pro Jahr schon heute eines der wichtigsten Zwischenprodukte der chemischen Industrie. Methanol kann selbst als Kraftstoff dienen und ist zudem die Ausgangssubstanz für die Herstellung einer Vielzahl von Produkten. Die Herstellung von Methanol geschieht nahezu ausschließlich mittels eines hocheffizienten Prozesses ausgehend von Synthesegas (Mischung aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff), das momentan noch überwiegend aus fossilen Rohstoffen wie Kohle und Erdgas stammt.
An nachhaltigen Prozessen zur Bereitstellung von Synthesegas und damit auch Methanol aus nachwachsenden Rohstoffen, aus Abfällen oder sogar Kohlendioxid wird jedoch in Wissenschaft und Industrie sehr intensiv geforscht. Auch die als Kernelement der Energiewende geplante Herstellung von Wasserstoff mit Hilfe regenerativer Energien unterstützt die Rolle von Synthesegas und Methanol als Basisrohstoffe einer zukünftigen Bioökonomie.