Steht Nachhaltigkeit im Widerspruch zu einem erfolgreichen Wirtschaftsstandort? Folgt man manchen aktuellen Debattenbeiträgen, könnte man diesen Eindruck gewinnen. Die UN sieht das anders: „Weil ökologische und soziale Nachhaltigkeit intelligenter Innovationen, moderner Infrastruktur und einer leistungsfähigen Industrie bedürfen, sichern die Mitgliedsstaaten im neunten SDG zu, Nachhaltigkeit zu einem wichtigen Eckpfeiler wirtschaftlichen Handelns zu machen.“ Kurz gefasst könnte man also sagen: Keine Nachhaltigkeit ohne Wirtschaft – keine Wirtschaft ohne Nachhaltigkeit.
Wirtschaftliche Stärke eröffnet Spielräume
Das leuchtet ein: Ein starker Wirtschaftsstandort kann seiner Bevölkerung auf Dauer einen hohen Lebensstandard, Bildung, Gesundheitsversorgung und materielle Absicherung garantieren. Andererseits kann diese wirtschaftliche Grundlage auch nur dann langfristig bestehen, wenn die Industrie nachhaltig arbeitet. Das heißt, sie geht sparsam mit Ressourcen wie Wasser oder Rohstoffen um, vermeidet Emissionen und strebt, wo immer möglich, nach geschlossenen Kreisläufen. Das gilt nicht nur für kleine Betriebe, sondern auch für große Unternehmen, z.B. in der Chemieindustrie.