Umfrage zeigt: Menschen wollen mitreden - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

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09.11.2021

Umfrage zeigt: Menschen wollen mitreden

Kurz & Knapp
  • Eine Umfrage des Projekts „Stadt.Land.Chancen“ unter fast 9.000 Menschen deutschlandweit förderte spannende und überraschende Erkenntnisse zutage.
  • Gefragt nach ihren Vorstellungen für die Zukunft, wünscht sich eine große Mehrheit der Teilnehmenden, den Wandel aktiv mitzugestalten und über wissenschaftliche Erkenntnisse frühzeitig informiert zu werden.
  • Die Ergebnisse werden in einer Studie zusammengeführt und fließen in die ARD-Themenwoche „Stadt.Land.Wandel“ vom 7. bis 13. November ein.

Wo sich Stadt- und Landmenschen einig sind – und wo nicht

Welche Sorgen und Wünsche, Chancen und Risiken verbinden Menschen mit der Bioökonomie? Und welche Unterschiede gibt es dabei zwischen der Stadt- und der Landbevölkerung? Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, hat das Projekt „Stadt.Land.Chancen“ Menschen aus ganz Deutschland befragt – und präsentiert nun erste spannende, teilweise überraschende Ergebnisse! Diese werden in einer sozialwissenschaftlichen Studie zusammengeführt und fließen in die ARD-Themenwoche „Stadt.Land.Wandel“ vom 7. bis 13. November ein.

Was wünschen sich Menschen in Deutschland für ihre Zukunft? Wie möchten sie sich ernähren oder arbeiten – und welche Rolle spielt die Bioökonomie dabei? Wie verändert die Technologie das alltägliche Leben und zwischenmenschliche Beziehungen?

Das Projekt „Stadt.Land.Chancen“ suchte nach Antworten auf solche Fragen – und bekam sie z. B. von fast 9.000 Teilnehmenden aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands.

Die ersten Ergebnisse zeigen einerseits, dass die Menschen die anstehenden Veränderungen je nach Wohnort unterschiedlich bewerten. In einem Punkt waren sich etwa 88,5 Prozent der Befragten jedoch einig: Sie wollen einen Dialog über Zukunftsthemen rechtzeitig führen und somit in die Entscheidungen einbezogen werden.

Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit – sozialverträglich!

Das Ergebnis zeigt eindrücklich, wie wichtig es ist, wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie die Zukunft aussehen könnte, frühzeitig, nachvollziehbar und verständlich in die Gesellschaft zu vermitteln“, findet Studienleiterin und acatech-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Martina Schraudner. „Diese Erkenntnis muss verbreitet und in weiteren Initiativen und Projekten aufgegriffen werden.“

Eine Mehrheit – unabhängig ob Stadt- oder Landbewohnende – rechnet zudem mit Versorgungsproblemen in den Bereichen Gesundheit, Mobilität und Kultur. Ebenso herrscht Einigkeit bei den Themen Klima- und Umweltschutz: So wünscht sich eine große Mehrheit mehr Nachhaltigkeit beim Konsum. Gleichzeitig befürchten allerdings 76,5 Prozent der Befragten, dem aufgrund eines zu geringen Einkommens nicht nachkommen zu können.

Ein wichtiges Ergebnis der Studie ist folglich, dass konkrete Lösungen für mehr Klima- und Umweltschutz unabhängig von Wohnort und Einkommen für alle zugänglich sein müssen.

Größere Sorgen auf dem Land

Auf der anderen Seite zeigen die Umfrageergebnisse, dass die Menschen auf dem Land mögliche zukünftige Veränderungen teilweise anders bewerten als in den Städten: Während sich in ländlichen Regionen 81,6 Prozent der Menschen Sorgen um eine gute medizinische Versorgung machen, tun dies in der Stadt nur zwei Drittel (66,2 Prozent). Auch befürchten 76,1 Prozent auf dem Land, nicht von neuen Mobilitätsangeboten zu profitieren – gegenüber 60,6 Prozent mit derselben Meinung in der Stadt.

Digitalisierung und Individualisierung bewerten alle Teilnehmenden weitgehend positiv, befürchten jedoch negative Auswirkungen wie eine Veränderung des Soziallebens und allgemeine Vereinsamung.

Unter www.stadtlandchancen.de erfahren Sie mehr über die Ergebnisse der Umfrage.

„Stadt.Land.Chancen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von acatech, Center for Responsible Research and Innovation (CeRRI) des Fraunhofer IAO und dem Bayerischen Rundfunk (BR). Es wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.