YouTuber Doktor Whatson spricht über biobasierte Mode - Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie

Springe zu:

Springe zum Inhalt

07.10.2020

YouTuber Doktor Whatson spricht über biobasierte Mode

Kurz & Knapp
  • In einem neuen Video zum Wissenschaftsjahr 2020/21 – Bioökonomie nimmt YouTuber Doktor Whatson das Thema Mode in den Blick und spricht über soziale und ökologische Folgen von „Fast Fashion“ und „Ultrafast Fashion“.
  • Wie kann „Slow Fashion“ die Modewelt nachhaltiger machen? Unter dem Motto „Klasse statt Masse“ setzt „Slow Fashion“ auf eine geringere Produktion von Kleidung, die dafür hochwertig und langlebig ist.
  • Dieses und weitere Videos von Doktor Whatson zur Bioökonomie werden von Wissenschaft im Dialog und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt.

„Ultrafast Fashion“: Neue Kleidung im Wochentakt

Früher war die Modewelt klar geordnet: Es gab eine Sommer- und eine Winterkollektion. Mittlerweile hat sich die Schlagzahl erhöht – und zwar drastisch. YouTuber Doktor Whatson erklärt, was es mit „Fast Fashion“ und „Ultrafast Fashion“ auf sich hat, was diese für die Umwelt bedeuten und was es für Alternativen gibt.

Doktor Whatson, der mit bürgerlichem Namen Cedric Engels heißt, befasst sich in seinen Videos mit Fragen rund um Wissenschaft, Technologie und Zukunft. Im Rahmen des Wissenschaftsjahres hat er sich bereits mit dem Thema Bioökonomie und mit der Stadt der Zukunft beschäftigt. Nun nimmt er sich das Thema Mode vor und wirft zunächst einen Blick auf „Fast Fashion“, also auf kurzlebige, billig hergestellte Kleidung für die breite Masse. „Fast Fashion ist umweltschädlich, produziert wird viel zu viel und was nicht verkauft wird, wird einfach verbrannt“, so Doktor Whatson. „Fast Fashion ist out und wird gerade abgelöst – und zwar von Ultrafast Fashion. Die ist leider noch katastrophaler.“

Polyester-Stoffe: Achtung Mikroplastik!

Ultrafast Fashion hat sich als neue Nische im Modemarkt herausgebildet. Online Anbieter werfen Woche für Woche eine neue Kollektion auf den Markt. Der Designzyklus – von der Idee bis zur Lieferung – dauert teilweise nur zwei Wochen. Das heißt: Noch mehr Ressourcenverbrauch, noch mehr Energieverbrauch – und Kleidung, die schon nach einer Woche „alt“ ist. „Leider werden allerdings nur ein Prozent aller Textilien weltweit recycelt“, so Doktor Whatson.

Anbieter setzen aus Kostengründen häufig auf Materialien wie Polyester, das auf Erdöl basiert. Kleidung aus Polyester ist nicht langlebig, beim Waschen wird außerdem Mikroplastik ins Wasser abgegeben. Hinzu kommt die Verarbeitung in Asien oder Afrika, wo weniger strenge Auflagen gelten und niedrige Löhne gezahlt werden.

Tencel – pflanzenbasierte Faser

Doch Doktor Whatson zeigt auch ein Gegenmodell: „Slow Fashion“ – Mode also, die auf innovative Materialien, lokale Produktion und damit auf gute Arbeitsbedingungen, Nachhaltigkeit und Qualität setzt. Im Video stellt etwa Joanna Ganser ihre Slow Fashion-Marke Shipsheip vor und spricht über pflanzenbasierte Stoffe, wie beispielsweise Tencel. Tencel besteht aus Zellulosefasern, ist mit Baumwolle vergleichbar, lässt sich allerdings sehr viel ressourcenschonender herstellen. Ein großer Vorteil, denn, für die Produktion einer herkömmlichen Jeans aus Baumwolle werden 8.000 Liter Wasser benötigt.

Daher: Augen auf beim Einkaufen und auch hier ruhig zweimal hinschauen. Das T-Shirt aus „nachhaltigem Material“ oder die „Sneaker aus Meeresplastik“ könnten eine Mogelpackung sein, denn Begriffe wie Nachhaltigkeit oder Meeresplastik sind bislang nicht geschützt.