Wissenschaftsjahr 2014 - Die Digitale Gesellschaft

Andreas Ruhe, Designer

Foto von Andreas Ruhe
Foto: Dominic Heidl

Der Vermittler

Andreas Ruhes „Deaf Magazine“ verbessert für Gehörlose den Zugang zu gedruckten Inhalten – und ermöglicht zudem einen Lerneffekt.

In Deutschland leben etwa 80.000 taube Menschen, deren primäre Ausdrucksform die deutsche Gebärdensprache ist, ihre Muttersprache sozusagen. Da sie sich inhaltlich und grammatikalisch von der deutschen Schriftsprache deutlich unterscheidet, haben viele Gehörlose Probleme beim Lesen und Schreiben. Mit dem neuartigen „Deaf Magazine“ will Andreas Ruhe hier eine Brücke schlagen. Mithilfe von Handytechnik werden die Inhalte des Printmagazins für Gehörlose in Videos vertieft. Das erleichtert den Umgang mit dem Geschriebenen und macht zudem einen Lerneffekt für Gehörlose und Hörende möglich.


Vier Fragen an die Preisträger

Meine aktuelle Tätigkeit: Zusammen mit Alexandros Michalakopoulos und Daniela Herweg bin ich Mitinhaber des Designbüros Morphoria. Dort bin ich als Art Director in den Feldern Editorial Design, Exhibition Design und Corporate Design tätig. Neben dieser Tätigkeit ist mein großes Ziel, gemeinsam mit dem „Deaf-Magazine“-Team, bestehend aus hörenden und tauben Redakteuren, Gebärdensprachdolmetschern, Grafik Designern und Marketing- und PR-Strategen dieses eigeninitiierte Projekt zu publizieren und auf den Markt zu bringen.

Der digitale Trend der Zukunft ist für mich: Die sinnvolle Symbiose analoger, digitaler und zwischenmenschlichen Kommunikation selbst.

Das wünsche ich mir von der Digitalisierung: Sie sollte unsere analoge Umwelt beziehungsweise unseren Alltag nicht ersetzen sondern sich mit ihr verbinden, sie vereinfachen oder ergänzen.

Diese Seite im Netz sollten Sie gesehen haben: www.deafmagazine.de

 


Aus der Jury-Begründung: Andreas Ruhe macht mit seinem Magazin die gedruckten Inhalte für Gehörlose besser fassbar, da begleitende Videos das Verständnis erleichtern. Er und sein Team nutzen somit als erste bestehende digitale Techniken für den Abbau von Kommunikationsbarrieren und fördern mit ihrem Produkt aktiv Inklusion.

www.deafmagazine.de