Der Visualisierer

Horst Hahn sorgt als Experte für bildgebende Verfahren in der Medizin dafür, dass Ärzte Computer bestmöglich nutzen und so Krankheiten früher erkennen und effektiver behandeln können.

Sein Ziel ist nichts Geringeres, als die Medizin zu revolutionieren: sie genauer, sicherer und gleichzeitig kostengünstiger zu machen. Der Wissenschaftler Horst Hahn bringt unter anderem bei der Früherkennung sowie bei der Diagnose und der Therapie von Brustkrebs große methodische Fortschritte auf den Weg. Als Experte für computerassistierte Medizin und bildgestützte Therapie arbeitet er darüber hinaus in zahlreichen weiteren Feldern der Medizin an zukunftsweisenden Entwicklungen, etwa der genauen Analyse des Behandlungserfolgs und der Risikobewertung verschiedener Therapieoptionen.

Vier Fragen an den Preisträger

Mein aktuelles Projekt/Tätigkeit: Mit großer Freude bin ich Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bildgestützte Medizin MEVIS, Professor für Medical Imaging an der Jacobs University und - um eines der aktuellen Projekte zu nennen - wissenschaftlicher Leiter von "VPH-PRISM - Personalised Predictive Breast Cancer Therapy Through Integrated Tissue Micro-Structure Modelling".

Der digitale Trend der Zukunft ist für mich: Hierarchien werden abgebaut durch laterale Führung, Transparenz, Partizipation und geteilte Verantwortung. Die Macht der Information wird abgelöst von der Kraft der Anpassungsfähigkeit.

Das wünsche ich mir von der Digitalisierung: Dass wir nicht müde werden, unsere Ziele im Blick zu behalten, uns selbst zu hinterfragen und die Balance von Chancen und Risiken in der selbstbewussten Nutzung unserer Daten, Informationen und unseres Wissens zum Wohle der Menschen und der Umwelt zu suchen.

Diese Seite im Netz sollten Sie gesehen haben: Das Institut Fraunhofer MEVIS, das wir intern als dynamisches Experten-Netzwerk ohne begrenzte Abteilungen und Arbeitsgruppen führen, demnach auch ohne Abteilungsleiter und Gruppenleiter, und das Buch von Eric Topol (http://creativedestructionofmedicine.com/) zu den Chancen der Digitalisierung für die Medizin von morgen.

Aus der Jury-Begründung: Horst Hahn hat maßgeblich zum Aufbau und Erfolg des wohl weltweit größten unabhängigen Forschungszentrums auf dem Gebiet des Medical Image Computing mit Hauptsitz in Bremen beigetragen. Er ist weltweit exzellent in der Expertengemeinschaft im Bereich der bildbasierten Medizin vernetzt. Und die unter seiner Leitung oder Mitwirkung entwickelten Softwaresysteme, Standards, Cloud-Technologien sowie Medizinprodukte werden weltweit vielfältig in Forschung und Klinik eingesetzt. Sein Ziel ist eine optimale Computerunterstützung der Ärzte zum Wohle der Patienten.

www.mevis.fraunhofer.de/