Wissenschaftsjahr 2014 - Die Digitale Gesellschaft

Cyberkriminelle chancenlos

Hacker-Netzwerk „Gameover Zeus“ hat ausgespielt

Das üble Spiel ist aus. Im Auftrag von FBI, Europol und der britischen National Crime Agency haben Wissenschaftler einer Bande von Cyberkriminellen das Handwerk gelegt, die jahrelang rund eine Million Rechner in aller Welt manipuliert und Schäden von 100 Millionen US-Dollar verursacht hatte. Ein Informatiker der Universität des Saarlands wurde nun für seine Beteiligung von FBI-Chef James B. Comey ausgezeichnet, sein Name bleibt aus Sicherheitsgründen ungenannt.

© Shutterstock, Alexander Raths

Kriminelle Hacker aus Russland und der Ukraine hatten Rechner und Server zum Netzwerk "Gameover Zeus" zusammengeschlossen. Die ausgeklügelte Technologie dieses sogenannten "Botnetzes" stellte die Ermittler vor kaum lösbare Probleme. Der Begriff Bot ist eine Abkürzung für Roboter. Denn nichts anderes sind die Rechner und Server von ahnungslosen Bürgern, nachdem Internet-Gangster sie mit bösartigen Programmen infiziert haben. Zwar sind solche Netzwerke meist zentral aufgebaut. "Wenn der zentrale Server vom Netz genommen wird, funktioniert das ganze Botnetz nicht mehr", erklärt der Experte aus dem Saarland. Jedoch - der dezentrale Aufbau und weitere Raffinessen ließen "Gameover Zeus" beinahe unangreifbar werden.

2013 bat das FBI Wissenschaftler und Sicherheits-Experten um Hilfe. Diese arbeiteten Strategien aus, simulierten sie in Test-Netzwerken und koordinierten mit dem FBI im Frühjahr 2014 die Attacke, bei der sie gleichzeitig mehrere Komponenten angriffen. Nach zwei Wochen hatte "Gameover Zeus" ausgespielt.

Gerüchte über einen erfolgreichen Neustart weist der Uni-Experte zurück: "Dabei handelt es sich bisher um Netzwerke mit einfachem, leicht zu zerstörenden Aufbau."

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