Wissenschaftsjahr 2014 - Die Digitale Gesellschaft

What's up, WhatsApp?

Die Privatsphäre der Nutzer ist in Gefahr

Weltweit nutzen circa 600 Millionen Smartphone-Besitzer WhatsApp und versenden immer mehr Nachrichten über diesen Instant-Messaging-Dienst. Aber wie sicher ist deren Privatsphäre? Der Lehrstuhl für Informatik 1 (Sicherheitsinfrastruktur) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat genau das untersucht – mit beunruhigenden Ergebnissen.

(©Twin Design/Shutterstock.com)

Erst wenn der Nutzer WhatsApp schließt, wird sein Status auf "offline" gesetzt. Ansonsten ist er "online" und dieser Status ist für jeden einsehbar, der dessen Rufnummer kennt. Kein Nutzer kann diese Funktion abstellen, was dazu führt, dass er ohne Weiteres durch Dritte ausgespäht werden kann. Forscher der FAU haben 1000 Nutzer neun Monate lang mithilfe eines selbstentwickelten Programms beobachtet. Sie wollten herauszufinden, welche Informationen sich über den Online-Status ablesen lassen und, ob WhatsApp gegen diese Sicherheitslücke vorgeht.

Wann geht der Nutzer zu Bett, wann steht er auf, war er am Wochenende länger unterwegs und wie oft nutzt er WhatsApp während der Arbeitszeit? – "Wenn über einen längeren Zeitraum beobachtet werden kann, wann ein Nutzer die App nutzt, lassen sich aus den gewonnenen Daten viele empfindliche Informationen über seine Lebensgewohnheiten rekonstruieren", erklärt Andreas Kurtz vom Lehrstuhl für Informatik 1. Diese Gefährdung der Privatsphäre sei erschreckend. Wie arglos WhatsApp mit Nutzerdaten umgehe, zeige allein, dass der Dienst nichts gegen ihr Programm unternommen habe.

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