Wissenschaftsjahr 2014 - Die Digitale Gesellschaft

Schnelle Hilfe für Kinder

App hilft Traumata bei Kindern zu diagnostizieren

Traumatische Erlebnisse wie Unfälle, Gewalt oder Naturkatastrophen können bei Kindern zu schweren psychischen Störungen führen. Nicht immer ist es für Eltern leicht zu erkennen, wie stark ihr Kind traumatisiert ist und ob es eine Therapie benötigt. Eine von Schweizer Wissenschaftlern entwickelte App hilft rasch abzuklären, wann sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen sollten. Ergänzt wird die App durch eine Website mit weiteren Ratschlägen.

App hilft Eltern, Traumata bei Kindern zu erkennen. (©Twin Design/Shutterstock)

Die App steht für iOS- und Android-Geräte zur Verfügung. Sie bietet Eltern zwei standardisierte Fragebögen an, einen für Zwei- bis Sechsjährige, einen für Kinder ab sechs Jahren. Nach Beantwortung der Fragen liegt direkt die Auswertung vor; informiert wird auch darüber, wo in Deutschland, Österreich oder der Schweiz die nächste Beratungsstelle liegt. Zudem erhalten die Eltern auf ihre Situation abgestimmte Tipps, wie sie ihrem Kind helfen können.

"Auch wenn die Informationen auf der Website und App keine fachliche Beratung oder Behandlung ersetzen, so erfahren Eltern doch auf einfache und niederschwellige Weise, wie sie ihr Kind nach einem traumatischen Ereignis unterstützen können und ob ein Kontakt zu einer Fachstelle angezeigt ist", sagt Professor Markus Landolt vom Kinderkrankenhaus in Zürich, der das Projekt "KidTrauma" leitet. Der Psychologe hofft, dass damit in Zukunft Kinder, die ein traumatisches Ereignis erlebt haben und unter psychischen Problemen leiden, noch früher erkannt sowie psychotherapeutisch behandelt werden können.

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