Per App auf der Suche nach den Sternen

Astronomie 2.0: Wissenschaftler haben eine Smartphone-App entwickelt, mit der Hobbyforscher Sterne am Himmel identifizieren können. Noch dazu helfen sie der Wissenschaft. Denn die App ist Teil des Projektes "Verlust der Nacht", bei dem es um die Folgen von Lichtverschmutzung geht. "Mithilfe von Referenzsternen ermitteln Bürgerwissenschaftler die Himmelshelligkeit an jedem beliebigen Ort der Erde", erklärt Christopher Kyba, der unter anderem am Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin tätig ist.

Seit Montag ist eine weiterentwickelte Version der App verfügbar, die in insgesamt 15 Sprachen kostenlos heruntergeladen werden kann. Kyba und Kollegen bauen auf die Mitarbeit möglichst vieler Sternengucker: Dank ihnen können die Forscher sehen, wie sich der Himmel angesichts sich wandelnder Beleuchtungstechnologien und wachsender Städte verändert. "Die App ist für uns die einzige Möglichkeit, solche Entwicklungen weltweit zu beobachten", sagt der ebenfalls an dem Projekt beteiligte Franz Hölker, Biologe am IGB.

Wer mitmacht, erfährt von der neuen App-Version sofort, wie viele Sterne über ihm am Himmel stehen und wie gut seine Beobachtungen waren. Als besonders geeigneten Zeitpunkt für Messungen empfiehlt Kyba den 11. bis 24. November. In diesem Zeitraum überstrahlt kaum Mondlicht die Sterne.