Wissenschaftsjahr 2014 - Die Digitale Gesellschaft

HTML verstehen

Mit Alltagssprache Computer programmieren

Wer Computer programmiert, muss bislang deren Sprache sprechen. Wie sich Anweisungen auch in Alltagssprache an Rechner übermitteln lassen, das erforschen derzeit Informatiker des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Sie arbeiten an einer Software, die natürliche Sprache direkt in maschinenlesbare Texte übersetzt. Nutzer könnten mit ihrer Hilfe eigene Computeranwendungen erstellen.

Informatiker des KIT entwickeln eine Schnittstelle, die es Nutzern künftig ermöglichen soll, eigene Anwendungen in wenigen Sätzen zu programmieren. © Hardy Müller

Bislang lassen sich Programme nur dann mit Sprache steuern, wenn sie vom Hersteller genau darauf ausgelegt sind. Dies beschränkt sich meist auf spezielle Aufgaben wie das Versenden von Kurznachrichten über ein Smartphone. Die Informatiker am KIT arbeiten nun an einer Sprachschnittstelle für beliebige Programme.

Die größte Herausforderung liegt dabei in der zeitlichen Abfolge der Anweisungen. Menschen beschreiben Vorgänge nicht immer streng chronologisch. Eine Übersetzungssoftware muss also in der Lage sein, zeitbezogene Signalwörter zu analysieren. Diese geben an, ob etwas "davor" oder "danach", "zuerst" oder "zuletzt" geschieht - und zwar unabhängig davon, an welcher Stelle die Information steht.

"Unser Ziel ist es, dass sich der Rechner an die Sprechweise der Nutzer anpasst - nicht umgekehrt", sagt Mathias Landhäußer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Programmstrukturen und Datenorganisation (IPD) des KIT. Bei einer einfachen Anwendung, die Heizung, Beleuchtung und Fenster in intelligenten Häusern steuert, funktioniert dies bereits.

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