Wissenschaftsjahr 2014 - Die Digitale Gesellschaft

Vernetztes Wohnen

Mehr Sicherheit für das "Smart Home"

In der Werbung ist es ganz einfach. Ein Blick aufs Smartphone genügt und ein Wisch lässt aus der Ferne Rollläden herunter, schließt Türen ab. Smart - aber auch sicher? Nein.

Gebäudemanagement mit dem Tablett © Fraunhofer FKIE

Solch ein Internet-vernetztes Haus zu "hacken", ist kein Problem. Steffen Wendzel, Sicherheits-Experte am Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie (FKIE) in Wachtberg: "Gebäude-IT ist nicht ausreichend gegen Angriffe aus dem Internet geschützt, das haben Experimente im Labor gezeigt. Über Internet gesteuerte Rollläden, Heizungen oder Schließsysteme können für Computer-Attacken genutzt werden." Und das gilt fürs Eigenheim wie für Büro-Komplexe. Die Komponenten der Gebäudeautomation zur Verbindung mit dem Internet, auf die es Hacker abgesehen haben, sind einfach gestaltet und weisen gravierende Sicherheitslücken auf; sie sicherheitstechnisch auf den aktuellen Stand zu bringen und zu halten, ist aufwendig.

Wendzel und sein Team haben eine Software entwickelt, die sich zwischen Internet und Gebäude-IT schalten lässt, eine Art spezielle Firewall. Sie filtert potenzielle Angriffe heraus, bevor diese das "Smart Home" erreichen. Und das unabhängig von der im Haus vorhandenen Technik, die nicht ersetzt werden muss. Nach Abschluss der Grundlagenforschung will man die Technologie mit einem Industrieunternehmen zur Produktreife bringen. Wendzel: "In spätestens zwei Jahren sollte ein Produkt auf dem Markt sein." Aber bis dahin: Vorsicht, wenn man Gebäudefunktionen mit dem Internet verbindet.

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