DHL beliefert Nordseeinsel-Apotheke per Drohne

In Zukunft bekommen wir den Postboten wohl immer seltener zu Gesicht. Denn was vor gut einem Jahr noch als Hirngespinnst des Amazon Gründers Jeff Bezos belächelt wurde, wird gerade Realität: Die DHL liefert erstmalig Pakete per Drohnenkurier aus.

Die Deutsche Post DHL testet noch im September unter Alltagsbedingungen eine Drohne für die Paketzustellung. In den kommenden Monaten wird das unbemannte Fluggerät regelmäßig von der niedersächsischen Hafenstadt Norden aus die "Seehund"-Apotheke auf der Nordsee-Insel Juist mit Medikamenten beliefern. Das ist weltweit einzigartig.

Neu an der ganzen Aktion: Anders als von den Behörden bisher verlangt, fliegt der Drohnenkurier nicht in Sichtweite eines Piloten, der den Flug per Fernsteuerung kontrolliert. Die Drohne wird stattdessen komplett per Autopilot gesteuert, aus Sicherheitsgründen kann aber in Notfällen eine mobile Station die Kontrolle über das Fluggerät übernehmen. Damit hat DHL eine der bisher größten Hürde überhaupt genommen: die Bedenken der Behörden mit ihren strengen Vorschriften gegenüber der Zukunftstechnik.

Ob und wann der Logistikkonzern mithilfe von Drohnen regulär Pakete ausliefert, ist allerdings noch von dem Pilotversuch abhängig. Die DHL schließt allerdings den Einsatz von "Paket-Koptern" in dünn besiedelten oder schwer erreichbaren Gebieten künftig nicht aus - vorausgesetzt er ist ökonomisch sinnvoll und technisch realisierbar.