Wissenschaftsjahr 2014 - Die Digitale Gesellschaft

Starthilfe für Nachwuchsgründer

„E-Entrepreneurship Flying Circus“ beendet Tour durch Deutschland

Nach 2.000 Kilometern und sechs Städten ist am vergangenen Donnerstag in Stuttgart die bundesweite Bustour des "E-Entrepreneurship Flying Circus" zu Ende gegangen. Ziel war, die Gründerausbildung für die Digitalwirtschaft zu stärken.

Warum gibt es eigentlich keine digitalen Weltmarktführer aus Deutschland?

Mehr als 60 hochkarätige Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft sowie dem Hochschulbereich machten interessierten Studierenden Mut, eigene Projekte umzusetzen. Damit der Nachwuchs dies auch in den Studienverlauf integrieren kann, muss es zu einem Umdenken im Lehrbetrieb kommen - darin waren sich die Vortragenden einig. Zugleich forderten sie die Hochschulen auf, die Lehrpläne zugunsten eines Faches "E-Entrepreneurship" anzupassen. Die Aktion fand im Rahmen des "Wissenschaftsjahres 2014 - Die Digitale Gesellschaft" statt.

Gründer brauchen gesellschaftliche Akzeptanz

Nur wer digital ist, bleibt wettbewerbsfähig

Neben der Gründerausbildung wurde auch über die Rahmenbedingungen für junge Gründer diskutiert. Während die Anschubfinanzierung nach Meinung der meisten Teilnehmer in Deutschland nicht mehr das Problem sei, werde die Luft für die großen Finanzierungsrunden ab 30 bis 50 Millionen Euro hierzulande sehr dünn.

Als ein weiterer wichtiger Punkt stand die gesellschaftliche Anerkennung von Gründern der Digitalen Wirtschaft im Fokus. Junge Gründer sollen sich von fehlendem Zuspruch nicht abschrecken lassen, forderte etwa Prof. Dr. Klemens Skibicki, der im Bereich Marktforschung und Marketing an der Cologne Business School forscht: "Habt Mut, lebt die digitale Disruption und besiedelt das digitale Neuland wie den wilden Westen."

Eine andere Erkenntnis war, dass die Nachteile für Gründer der Digitalen Wirtschaft in Deutschland gegenüber den USA keine Entschuldigung sein dürften, um nicht auch hierzulande Innovationen erfolgreich zu machen. Ein Ansatzpunkt dabei könne eine verstärkte Zusammenarbeit von Gründern mit etablierten Unternehmen sein.

Hochschulen wertvollste Quelle für nächste Gründergeneration

Wieso haben wir so wenig Gründer für die Digitale Wirtschaft?

Prof. Dr. Tobias Kollmann, Inhaber des Lehrstuhls für E-Business und E-Entrepreneurship an der Universität Duisburg-Essen, fasste das Ergebnis der Bustour so zusammen: "Aufgeben ist in der Digitalen Wirtschaft keine Option! Wir brauchen mehr Gründer, die mit ihren digitalen Geschäftsideen eine internationale Relevanz im Online-Wettbewerb erzielen wollen. Hochschulen sind dabei die wertvollste Quelle für die nächste Gründergeneration."