Wissenschaftsjahr 2014 - Die Digitale Gesellschaft

Hier wird Forschung großgeschrieben

Zwei neue Big Data Zentren stärken den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland

Um die Forschung zum Umgang mit großen Datenmengen in Deutschland gezielt zu unterstützen, richtet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Herbst zwei Big-Data-Kompetenzzentren ein.

(©Tashatuvango/shutterstock)

Die an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen angesiedelten Zentren sollen fokussiert an den wichtigsten Herausforderungen auf dem Gebiet der Akquise, Handhabung und Verwertung großer Datenbestände arbeiten. Die dort angesiedelten Forscherinnen und Forscher arbeiten an langfristigen Strategien und Forschungsprojekten für die Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen im Bereich Big Data.

Gerade entsteht in Sachsen das "Competence Center for Scalable Data Services and Solutions Dresden/Leipzig" (ScaDS) als gemeinsames Projekt der Technischen Universität Dresden, der Universität Leipzig sowie weiterer Forschungspartner. Der Startschuss zur Eröffnung fiel bereits am 13. Oktober in Dresden. Fest in die High-Tech-Region Sachsen eingebettet, setzt das Vorhaben insbesondere auf Vernetzung: "Ein grundlegender Ansatz unserer Strategie ist die enge interdisziplinäre Verzahnung von Methodenforschung und anwenderwissenschaftlicher Forschung ausgehend von zukunftsorientierten wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Anwendungsfeldern an den beiden Standorten", erklärt der wissenschaftliche Koordinator Prof. Dr. Nagel von der TU Dresden. Dabei integriert das Zentrum ein breites Anwendungsspektrum aus den strategisch wichtigen Feldern der Lebenswissenschaften, Materialwissenschaft, Umwelt- und Verkehrswissenschaften, Digital Humanities und Business Data.

Die Datenmengen wachsen in unserer digitalen Gesellschaft rasant. Wir müssen daher lernen, wie wir mit ihnen richtig umgehen können. Dabei kommt es besonders auf zwei Dinge an: Erstens müssen wir Instrumente entwickeln, mit denen aus bloßen Daten nützliches Wissen generiert werden kann. Und vor allem muss der technische Fortschritt auch gewährleisten, dass wir uns sicher und selbstbestimmt in der digitalen Welt bewegen können. Das betrifft den einzelnen Menschen ebenso wie Unternehmen." Bundesforschungsministerin Johanna Wanka.

Bereits auf der CeBIT am 10. März 2014 gab Bundesministerin Prof. Dr. Johanna Wanka den Startschuss für das zweite Kompetenzzentrum bekannt: das "Berlin Big Data Center" (BBDC). Im an der Technischen Universität Berlin angesiedelten Forschungszentrum sollen hochinnovative Technologien entwickelt und riesige Datenmengen organisiert werden, um wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen.

"Existierende Technologien können nicht mit der immensen Datenmenge, der hohen Rate, mit der Daten generiert oder analysiert werden, oder mit deren Heterogenität umgehen. Gleichzeitig werden die Analysen durch die Methoden des maschinellen Lernens, der Sprach- und Signalverarbeitung sowie der Statistik immer komplexer", sagt der "digitale Kopf" und Sprecher des BBDC Prof. Dr. Volker Markl.

Die Technologien des Zentrums in der Hauptstadt sollen die Kosten der Analyse von Big Data senken; den Personenkreis, der Analysen auf Big Data durchführen kann, drastisch erhöhen und die führende Stellung Deutschlands in Wissenschaft und Wirtschaft ausbauen. Im Fokus stehen beispielhaft drei wirtschaftlich, wissenschaftlich und gesellschaftlich relevante Anwendungsbereiche: die Materialforschung, die informationsbasierte Medizin sowie Informationsmarktplätze.

Mit rund 20 Millionen Euro fördert das BMBF die beiden Projekte. Die zwei Zentren wollen eng miteinander sowie mit den bereits etablierten IT-Sicherheitsforschungszentren in Saarbrücken, Darmstadt und Karlsruhe zusammenarbeiten.

 

Weitere Informationen:

Pressemitteilung des BMBF

Zum ScaDS