Wissenschaftsjahr 2014 - Die Digitale Gesellschaft

Digitalisierung und Artenvielfalt

Satelliten und Drohnen können helfen, bedrohte Spezies zu retten

Drohnenkamera im Flug
Drohnenkamera auf Suche nach Borkenkäferbefall. Bild: Faculty of Environmental Sciences, TU Dresden.

"Zwischen der Geschwindigkeit, mit der wir Arten verlieren, und der, mit der wir Arten beobachten, klafft eine große Lücke", mahnt der Bonner Zoologie-Professor Wolfgang Wägele. Das Netzwerk-Forum zur Biodiversitätsforschung weist aktuell daraufhin, dass sich diese Lücke idealerweise durch ein globales Netzwerk automatisierter "All-in-one-Messpunkte" schließen lasse. Ein Anfang ist gemacht, denn die Forschung wertet heute die digitalen Messergebnisse von Drohnen und Satelliten für Beobachtungen aus.

Kuckuck sitzt auf der Hand
Kuckuck mit Minisender. Bild: LBV Archiv.

Der Klimawandel ist eine Gefahr für die Artenvielfalt. Will man eine bedrohte Art wie den Kuckuck untersuchen, so muss auch das Verhalten der Wirtsvögel einbezogen werden. Die Wirte kehren früher als der Kuckuck aus ihren Winterquartieren zurück und brüten eher, folglich bleiben immer mehr Kuckuckseier in den "fremden" Nestern unausgebrütet. Um solche Phänomene zu erforschen, bedarf es eines großflächigen und artenübergreifenden Monitorings. Mit Feldforschern vor Ort ist das kaum zu leisten. Durch Akustikmonitoring wird der Kuckuck heute überwacht. Auch an anderen Krisenherden hilft Technik: Kameradrohnen ermitteln den Borkenkäferbefall. Über Satellitendaten erhalten die Forscher Einblicke in unzugängliche wie großräumige Naturräume.

Mag das globale Netzwerk noch fehlen - Forscher wie Wägele arbeiten auch mit digitaler Technik an belastbaren Hochrechnungen und Prognosen, um zu belegen, wie prekär die weltweite Bedrohung für die Artenvielfalt ist.

 

Zur Pressemitteilung des Netzwerk-Forums zur Biodiversitätsforschung

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