Wissenschaftsjahr 2014 - Die Digitale Gesellschaft

Einblicke in die Fabrik von morgen

Industrie 4.0 auf der Hannover Messe

5 Tage, 1.500 Vorträge, 5.000 Aussteller: Auf der weltweit größten Industriemesse haben Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft die neuesten Forschungsprojekte für die Produktion von morgen vorgestellt.

Bodenaufschrift: Industrie 4.0

Unter den Stichworten "Industrie 4.0", "Energie" und "Robotik" präsentierten mehr als 5.000 Aussteller vom 7. bis zum 11. April Produktneuheiten auf der Hannover Messe. Zu den Trends gehörten in diesem Jahr digitale Entwicklungen wie 3D-Drucker und Augmented-Reality-Anwendungen.

Doch wo kommt Augmented Reality zum Einsatz? Und was sind eigentlich FabLab-Technologien? Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) war mit elf Forschungsprojekten und spannenden Exponaten vertreten.

Tabletcomputer in der Produktion

Ministerin Wanka mit EU-Kommissar Oettinger am BMBF-Stand
Ministerin Wanka mit EU-Kommissar Oettinger am BMBF-Stand. Foto: BMBF

Am BMBF-Stand hatten Besucher die Möglichkeit, Augmented-Reality-Benutzeroberflächen auszuprobieren, die im Forschungsprojekt "ARSGuide" entwickelt werden. Dabei handelt es sich um eine Software, mit der Produktangaben per Tablet oder Smartphone abgerufen werden. Dank semantischer Technologien können Ingenieure und Techniker so in Zukunft einzelne Informationen im Fertigungsverfahren ermitteln. Produkte werden somit effizienter entwickelt und die industrielle Wartung kann schneller bewältigt werden.

Schüler steuern die Fabrik

Wie funktioniert ein 3D-Drucker oder ein Lasercutter? Welche Rolle spielen digitale Medien in der Produktion? Wissenschaftler der Universität Bremen entwickeln im BMBF-geförderten Projekt "EduFab" ein didaktisches Konzept, um Schülern den Einsatz moderner Fertigungsverfahren zu vermitteln. Dabei sollen Kinder und Jugendliche in sogenannten FabLabs an Produktionsschritte herangeführt werden. Fab Labs sind offene Hightech-Werkstätten, in denen Privatpersonen Zugang zu industriellen Produktionsverfahren erhalten. Auf spielerische Weise werden Schüler so mit den digitalen Technologien in der Industrie vertraut gemacht.

Wirtschaft im digitalen Wandel

Ministerin Wanka und Prof. Dr. Wahlster verleihen den "Hermes Award" an die SAP.
Ministerin Wanka und Prof. Dr. Wahlster (DFKI) verleihen den "Hermes Award" an die SAP. Foto: Deutsche Messe.

Den jährlichen Technologiepreis "Hermes Award" verlieh die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, an die SAG GmbH. Die Jury entschied sich einstimmig für das Produkt INES - ein intelligentes Verteilnetzmanagement, mit dem ein konventionelles Niederspannungsnetz schrittweise zu einem Smart Grid umgerüstet werden kann. Unter Smart Grids versteht man ein Stromnetz, das Strombedarf und -erzeugung selbständig aufeinander abstimmt. Durch die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien und die damit verbundene dezentrale Stromgewinnung kommt es häufiger zu Netzüberlastungen. Mit INES wurde nun ein System geschaffen, das Informationen über die Auslastung der Stromnetze gibt und diese bei Bedarf selbst regelt.

In der "Night of Innovations" debattierte Bundesministerin Wanka mit Spitzenvertretern aus Politik, Wissenschaft und Industrie. Im Podiumsgespräch zur digitalen Gesellschaft diskutierten sie unter anderem die Potentiale von Industrie 4.0 und moderne industrielle Wertschöpfungsketten.

 

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