Wissenschaftsjahr 2014 - Die Digitale Gesellschaft

Fehlersuche in der „intelligenten“ Fabrik

Wartung per Sensor und Kamera in Echtzeit

In der „intelligenten“ Fabrik geben Sensoren Auskunft über den Zustand des Maschinenparks. Sie messen die Temperatur, Drehzahl oder Vibrationen und liefern Hinweise auf den Verschleiß von Maschinenteilen. Eine Software-Entwicklung am Institut für Telematik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) zeigt dem Wartungstechniker die Sensordaten und spielt sie in Echtzeit in das aktuelle Kamerabild der realen Maschine ein.

Eine Person arbeitet auf einem Tablet
Effiziente Fehlerdiagnose vor Ort: Sensordaten werden in Echtzeit in ein Kamerabild der Anlage eingespielt. Foto: Matthias Berning, KIT

Werkzeugmaschinen und Produktionsanlagen sind meist Jahrzehnte im Einsatz. Um Betriebsausfälle während der Nutzungszeit zu vermeiden, ist eine vorausschauende Wartung notwendig. Ob die Zahnräder abgeschliffen sind, Kugellager Unebenheiten aufweisen oder ob das Rohr einer Pumpe verstopft ist: drahtlose Sensoren in den Maschinen und das neue Bedienkonzept machen jetzt eine effiziente Fehlerdiagnose vor Ort möglich. Dabei werden die Messdaten über die Software dem jeweiligen Bauteil zugeordnet und der Wartungstechniker erkennt auf seinem Tablet oder Smartphone, wo er den Fehler an der Maschine suchen muss. Das erspart ihm das mühsame Zuordnen von Sensoren und Bauteilen anhand von Nummern oder Buchstaben.

Die Prototypen des KIT-Forschungsprojekts von Mathias Berning sind ein Anwendungsbeispiel für Erweiterte Realität (Augmented Reality), die an einer Mensch-Maschine-Schnittstelle große Datenmengen benutzerfreundlich aufarbeitet. Der Wissenschaftler konnte für seine Software-Entwicklung das ABB Forschungszentrum als Industriepartner gewinnen.

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