Wissenschaftsjahr 2014 - Die Digitale Gesellschaft

Highspeed Internet - Es muss nicht immer Glasfaser sein

Auf den letzten Metern reicht auch die Telefonleitung

Schnelles Internet, wer möchte das nicht? Die nächste Ausbaustufe der Breitbandversorgung könnte Fiber-To-The-Distribution Point (FTTdp) heißen. Wo vorhanden, gehen die Glasfaserkabel an flexibel platzierbare Verteilerkästen (Distribution Point / DP). Für die Reststrecke zum Verbraucher werden die Kupferkabel der Telefonleitungen genutzt. Wie stabil sind solch hybride Netze und lassen sich tatsächlich Datenraten von 1-2 Gbit/s real umsetzen? Das untersuchen Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Eingebettete Systeme und Kommunikationstechnik (ESK) zusammen mit Lantiq und der InnoRoute GmbH bis 2016 im Forschungsprojekt FlexDP.

Internetleitungen
Fiber-To-The-Distribution Point (FTTdp) – Die Ausbaustufe ermöglicht über eine Teilnutzung des Telefonnetzes die vollständige Versorgung mit Glasfaser.

Es gibt ein Glasfasernetz in Deutschland, aber es ist noch nicht flächendeckend und reicht in den wenigsten Fällen bis zum Verbraucher. Das Fraunhofer ESK untersucht, wie möglichst hohe Datenraten auch über symmetrische Kupferkabel zu übertragen sind. Problematischerweise werden die Telefonleitungen bei den für Highspeed-Internet notwendigen Frequenzbereichen von bis zu 300 MHz extrem belastet. Außerdem können Hintergrundrauschen und Impulsstörungen auftreten. Um die „Telefonstrecke“ zu verkürzen und über die lange Strecke die Vorteile des Glasfasernetzes in den Haushalt zu bringen, entwickeln die Projektpartner Lantiq und InnoRoute den Prototyp eines flexiblen stromunabhängigen Verteilerkastens.

Die Forscher erwarten, mit Projekt FlexDP Lösungen für eine zuverlässige Breitbandübertragung mit Datenraten von 1-2 Gbit/s entwickeln zu können.

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