Wissenschaftsjahr 2014 - Die Digitale Gesellschaft

Silicon Valley an der Isar

München ist einer EU-Studie zufolge das europäische IKT-Zentrum

Europas digitales Herz schlägt in München: In der bayrischen Landeshauptstadt konzentrieren sich die meisten Firmen und Forschungseinrichtungen aus dem Bereich Informations- und Kommunikationstechnik (IKT). Dies ist das Ergebnis einer Studie der EU-Kommission. Auch andere deutsche Städte zählen zu den wichtigsten digitalen Zentren: Karlsruhe landete auf Platz 4 des Rankings, Darmstadt auf Platz 7.

Neelie Kroes am Rednerpult
Neelie Kroes, EU-Kommissarin für die Digitale Agenda. Foto: EU-Kommission.

Die meisten europäischen IKT-Aktivitäten konzentrieren sich auf 34 Regionen in zwölf Ländern. Entscheidende Erfolgsfaktoren sind der Zugang zu sehr guten Universitäten und Forschungszentren sowie die Finanzierungsmöglichkeiten (z. B. Wagniskapital). Die Studie unterstreicht besonders die Bedeutung kleinerer Regionen. So zum Beispiel Darmstadt: Eine Stadt mit 150 000 Einwohnern kann sich auf seine Forschungs- und Innovationsergebnisse und seine aktive Geschäftswelt stützen und steht auf Platz 7 der zehn besten IKT-Spitzenkompetenzpole in der EU. Insgesamt wurden 134 europäische Regionen untersucht.

Die IKT-Spitzenkompetenzen einer Region hängen einerseits von ihren Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten ab, aber auch von der Fähigkeit, das Wissen marktreif zu machen und eine lebendige Wirtschaftstätigkeit rund um Innovationen aufzubauen. Führende IKT-Regionen sind daher meist seit langem etablierte Industriegebiete, haben hochkarätige Bildungseinrichtungen und andere wichtige Innovationsakteure, die gut vernetzt sind. Dieser Effekt ist auch anderswo zu beobachten, beispielsweise im Silicon Valley, in Bangalore oder im chinesischen Changzhou.

Karte der europäischen IKT-Metropolen
© Europäische Union, 1994-2014

In dem Bericht wurden drei Elemente analysiert (Wirtschaftstätigkeit, Forschung und Entwicklung, Innovation im IKT-Sektor), und zwar im Hinblick auf ihre Intensität (z. B. Umsatz, Umsatzsteigerung, Beschäftigtenzahl), ihre Internationalisierung und ihre Vernetzung. Die Erkenntnisse beruhen auf einem zusammengesetzten Indikator, der 42 Einzelindikatoren zur Bewertung der IKT-Tätigkeiten zusammenfasst. Zur Erarbeitung der Indikatoren und Messwerte wurden mehrere Datenquellen und Datenbanken herangezogen: Hochschulranglisten, Zitierungsregister, Informationen über die Zusammenarbeit in europäischen Forschungsprojekten, Zahl der weltweit führenden IKT-Investoren, die in den einzelnen Regionen präsent sind, Wagniskapitalfinanzierung wie auch Beschäftigungszahlen und Umsatzzahlen der Unternehmen.

 

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