Wissenschaftsjahr 2014 - Die Digitale Gesellschaft

Spammer bleiben ihren „Kunden“ treu

Drei Dinge sind nötig für eine erfolgreiche Spam-Kampagne: eine E-Mail-Adressliste, eine Information, so verpackt, dass sie den unwilligen Empfänger nach Möglichkeit trotzdem anspricht, und ein Botnetz, also automatisierte Computerprogramme, die die Spammail verschicken. Die Akteure einer solchen Kampagne arbeiten oft erstaunlich lange zusammen, wie der Informatiker Oliver Hohlfeld von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität von Kalifornien in Santa Barbara herausgefunden hat.

Foto: complize / photocase.de

"Unsere Forschungsergebnisse belegen, dass Spammer offenbar eine Form von 'Kundentreue' entwickeln" berichtet Hohlfeld. Die von ihnen beobachteten Spammail-Verschicker hätten über einen längeren Zeitraum sowohl das gleiche Botnetz als auch die gleichen E-Mail-Adresslisten benutzt. "Wir vermuten daher, dass Spammer bevorzugt Ressourcen von Akteuren einkaufen, die sich in der Vergangenheit bewährt haben."

Zuvor hatten die amerikanischen Forscher den E-Mail-Adress-Markt untersucht und herausgefunden, dass eine Million Adressen in einem Forum zu Preisen zwischen 20 und 40 Euro angeboten wurden. Mit ihrer Arbeit, die sie jüngst auf einem Symposium zu Computersicherheit in Kyoto präsentierten, wollen die Wissenschaftler dazu beitragen, dass Schwachpunkte in Spam-Kampagnen gefunden und bessere Anti-Spam-Techniken entwickelt werden können.

 

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