Wissenschaftsjahr 2014 - Die Digitale Gesellschaft

Studie auf Kollisionskurs mit Robotern

Damit das Team Mensch-Maschine sicher wird

Teamwork von Mensch und Roboter in der Industrie und im Alltag - so lautet die Devise der Zukunft, wobei die Verletzung von Menschen auszuschließen ist. Doch wann resultiert eine Berührung in eine Verletzung? Diese Frage wird erstmals von Forschern am Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF in Magdeburg in einer Studie untersucht.

Proband bei der Belastungsstudie. Versuchsaufbau mit Pendelapparatur. Gewicht und Ausrichtung variieren; Druck, Kraft und Dauer des Stoßes werden durch Sensoren erfasst. Foto: Fraunhofer IFF.

Unachtsamkeit in der Arbeitswelt kommt vor – passiert sie im Umgang mit Robotern, kann diese folgenschwere Auswirkungen haben. Roboter arbeiten deswegen meist hinter Schutzzäunen und Absperrgittern. Es gibt aber auch Anwendungen, bei denen Mensch und Roboter Hand in Hand arbeiten sollen. Die Mensch-Maschine-Interaktion ist daher einer der Forschungsschwerpunkte in der Robotik weltweit.

Die Fraunhofer-Forscher betreten unerforschtes wie ethisch problematisches Terrain. Eine systematische Versuchsreihe, bei der Testpersonen und Roboterteile "zusammenprallen", bedurfte spezieller Messmethoden und Abbruchkriterien. In der Pilotphase sind diese entwickelt worden - gemeinsam mit Medizinern der Otto-von-Guericke-Universität. Die Ergebnisse der Vorphase mit den ersten Probanden werden im Juni 2014 auf dem weltweit führenden Roboterkongress ICRA in Hongkong präsentiert. Auf die Abschlussphase der umfassenden Studie warten nicht nur Robotikexperten und Arbeitsschützer, auch Rechtsmediziner und Kriminalbeamte werden auf diese Untersuchung über die Intensitäten von Gewalteinwirkung und deren Folgen zurückgreifen.

 

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