Wissenschaftsjahr 2014 - Die Digitale Gesellschaft

Weltweit den „Verfolgern“ im Netz auf der Spur

KIT-Studenten entwickeln Software

Jeder Internet-Surfer kennt das Phänomen. Wer sich bei Internetdiensten anmeldet und online einkauft, erhält auf vollkommen fremden Seiten Link-Angebote und Anzeigen von Versandhändlern, Stromanbietern oder Airlines. Woher stammen die Hinweise auf unsere Interessen und Vorlieben im Netz? Dieser Frage sind sechs Studenten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) nachgegangen und haben eine eigenständige Software entwickelt.

Eine Weltkarte zeigt die Wege von Daten an
Globale Datenflüsse des Nutzerverhaltens im Netz ©KIT/ITM-DSN

Gut besuchte Webseiten und Portale verwenden ihrerseits oft Software, die im Hintergrund der Benutzeroberfläche personenbezogene Daten ihrer Nutzer sammelt. Die KIT-Software identifiziert, sammelt und analysiert die Drittanbieter und Tracker, also jene Dienste, die den Datenverkehr des Nutzers auskundschaften und beispielsweise für gezielte Werbeplatzierungen auswerten. Mithilfe der Neuentwicklung lässt sich jetzt auch beispielsweise das Tracking der 100 meistbesuchten Webseiten in Deutschland mit den Topseiten in den USA vergleichen.

"Die Arbeit lässt die sehr abstrakten Netzstrukturen sichtbar werden", sagt KIT-Professor Hannes Hartenstein, an dessen Lehrstuhl ITM das Projekt stattfand. Nutzerdaten fließen mittlerweile rund um den Globus, der Software-Prototyp ermöglicht der Forschung diese weltweite Perspektive abzubilden und zu analysieren. Diese Perspektive ist nicht zuletzt unter dem Aspekt der unterschiedlichen Datenschutzgesetzgebung in den jeweiligen Staaten von Bedeutung.

 

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