Wissenschaftsjahr 2014 - Die Digitale Gesellschaft

Wer teilte gemeinsame Freunde mit Klaus Mann?

Networking im Exil – das Projekt „Vernetze Korrespondenzen | exilnetz33“

Wie können die Geisteswissenschaften digitalisiert werden? Einen Vorschlag liefert das Projekt "Vernetze Korrespondenzen | exilnetz33", das Briefnetzwerke von Exilschriftstellern nach 1933 nachzeichnet und dabei die sozialen, zeitlichen, räumlichen und thematischen Zusammenhänge beleuchtet. Das Ergebnis sieht unseren digitalen Netzwerken heute sehr ähnlich.

Netzwerk der Briefwechsel
©exilnetz33

Menschen agieren in persönlichen und beruflichen Netzwerken - früher genauso wie heute. Besonders Schriftstellern, die ins Exil gehen mussten, war es ein Anliegen, alte Kontakte zu erhalten und neue Netzwerke auszubauen, um sich ein Stück Existenz und Vertrautheit in einem fremden Land zu sichern.

Für das Gemeinschaftsprojekt des Trier Center for Digital Humanities der Universität Trier, des Deutschen Literaturarchivs Marbach und des Instituts für Informatik der Universität Halle-Wittenberg werden Briefe von Exilschriftstellern indexiert und mit Schlagwörtern versehen, um so ganzheitliche Netzwerke zu zeigen. Durch solch eine digitale Vernetzung von Daten und Quellen treten komplexe Verflechtungen zu Tage, die analog bisher noch nicht erfasst werden konnten: Wer schrieb wem, von wo und über welche Themen?

Bei der Digital Humanities Tagung in Passau wurde das vom BMBF geförderte Projekt nun mit dem Preis für die beste Posterpräsentation ausgezeichnet.

 

Mehr Informationen zum Projekt "Vernetze Korrespondenzen | exilnetz33"